Blog 02. Apr. 2023

Die Rolle von Schulungen im Franchise

Schulungen für Franchisepartner

Franchising ist ein auf Kooperation basierendes Vertriebssystem, bei dem der Franchisegeber die Nutzung seines Geschäftsmodells gegen die Zahlung einer Lizenzgebühr einem Franchisenehmer überlässt. Nach der Vertragsunterzeichnung darf der Franchisenehmer Namen, Rechte, Logos und die Geschäftsidee des Unternehmens für einen vereinbarten Zeitraum nutzen.

Idealerweise wird der Franchisenehmer vor dem Start seiner Tätigkeit umfassend geschult. Der Europäische Verhaltenskodex für Franchising schreibt vor, dass der Franchisegeber sein Know-how weitergeben muss. Oft wird ein Onboarding durchgeführt, aber auch spätere Fortbildungen sind nicht ausgeschlossen.

Das Unternehmen kennenlernen

Wichtig sind zunächst die Basisschulungen. Hat der Franchisenehmer schon Mitarbeiter, so nehmen diese je nach Geschäftsmodell auch an den Schulungen teil. Hier lernen sie die Vorgaben des Franchisegebers kennen und erfahren, wie sie diese in der Praxis anwenden können. Diese Schulungen sollen den Franchisegeber in die Lage bringen, selbst so schnell wie möglich die Angebote und Produkte an Kunden zu verkaufen und den Standort zu leiten. Der Franchisenehmer hat natürlich die Möglichkeit, alle seine Fragen zu stellen und sich umfassen zu Produkten und Unternehmen zu informieren.

Zu den Anfangsschulungen gehören oftmals Themen wie

· eine Einführung in das Geschäftsmodell mit betrieblichen Prozessen und wichtigen Abläufen im Tagesverlauf

· Informationen zur Kundengewinnung und zur Personalführung

· eine Einführung ins Arbeitsrecht und ins Steuerrecht

· kaufmännisches Grundwissen mit den Grundlagen ordnungsgemäßer Buchhaltung

· Franchise Recht und

· Hygiene- und Qualitätsstandards

Wissenstransfer im Basistraining

Die Grundausbildung (auch Basistraining oder Onboarding genannt) ist unverzichtbar. Hier geht es insbesondere um den Transfer von Know-how und macht die neuen Franchisenehmer fit für die Leitung des neuen Standorts. Meist findet diese Schulung sehr früh in der Partnerschaft, auf jeden Fall vor Eröffnung des neuen Standorts, statt.

Der Umgang mit dem Franchise Handbuch ist ein wichtiger Teil der Schulung, da hier alle grundlegenden Dinge festgehalten werden. Dieses ist ein wichtiger Baustein zum Erfolg. Auch die Betriebsorganisation und technische Grundlagen sind wichtige Themen.

In der Regel ist diese Basisschulung verpflichtend und die Grundlage für den späteren Erfolg. Der Franchisenehmer wird in alle wichtigen Prozesse eingearbeitet, die später für die täglich Arbeit wichtig sind. Weitere Aufbauschulungen oder Lehrgänge können später folgen. Dies hängt aber sich vom Geschäftsmodell und dem Franchisesystem ab. Vielleicht kommen irgendwann Neuerungen auf die Franchisepartner zu oder es wird ein neues Produkt eingeführt und die Partner werden hierzu geschult. Bei anderen Geschäftsmodellen wiederum reicht die Basisschulung vollkommen aus.

Neues Wissen aneignen

In der ersten Schulung erfahren die Teilnehmer alles über die Arbeitsprozesse und -abläufe. Diese sind oft standardisiert, damit sie sich leicht auf jeden neuen Standort übertragen lassen. Oft sind auch dies Dinge, die sich schnell erlernen lassen. Viele Franchisesysteme sind in Nischen angesiedelt und die Angebote sind sehr speziell. Daher ist es zwingend notwendig, die neuen Partner damit vertraut zu machen.

Oftmals handelt es sich dabei um Produkte, für die es keine spezielle Ausbildung oder Lehrgänge gibt. Daher müssen die Franchisegeber ihre Partner selbst dazu schulen. Von großer Bedeutung ist, zu wissen, wie das Produkt oder die Dienstleistung präsentiert und verkauft wird.

Darüber hinaus sind die zukünftigen Franchisenehmer oft Quereinsteiger. In diesem Fall geht es in der ersten Schulung auch um die Vermittlung von Branchenkenntnissen. Verkaufstalent und Führungsqualitäten sind für die neuen Standortleiter ebenfalls wichtige Qualifikationen. Quereinsteiger sind in vielen Branchen gefragt, in anderen suchen Franchisegeber explizit nach Profis mit Erfahrung in der Branche. Auch dies macht sicher einen Unterschied im Umfang der Schulungsangebote.

Spätere Weiterbildungen möglich

Werden später Weiterbildungen angeboten, so gehören beispielsweise Trainings zu Verkaufsgesprächen, Personalführung oder Management zu den Themen. Nach der Einführung eines neuen Produkts ist hier oftmals eine Schulung notwendig. Franchisenehmer sollten übrigens genau prüfen, welche Schulungen angeboten werden. Oftmals werden im Franchise Vertrag Gebühren für die Schulungen festgehalten.

Oft bringen die Franchisenehmer schon berufliches Vorwissen aus der Branche mit. Dieses wird in den Schulungen vertieft. Oftmals spricht man hier von systeminternen Bildungsmaßnahmen. Es lässt sich auch im Vertrag festlegen, welche Schulungen verpflichtend sind. Natürlich kann ein Franchisenehmer darüber hinaus auch an externen Weiterbildungen teilnehmen.

Welche Weiterbildungsform kommt infrage?

Egal, ob intern oder extern; es gibt unterschiedliche Weiterbildungs- oder Fortbildungsformen, darunter

· Lehrgänge

· Workshops

· Fernlehrgänge und Fernstudiengänge

· E-Learning-Angebote oder

· In-House-Schulungen.

Welche Art der Weiterbildung für Sie infrage kommt, ist immer eine sehr individuelle Frage und hängt natürlich vom Vorwissen ab. Betriebliche Unterweisungen oder ein Training on the job sind ebenfalls denkbar. Einige Weiterbildungen und Schulungen dauern einige Stunden, andere mehrere Monate. Beim Learning on the job oder Training on the job geht es oft um Einarbeitungsangebote direkt am Arbeitsplatz.

Im Franchising gibt es oftmals individuelle, auf die aktuelle Situation zugeschnittene Schulungen. Oft startet die Arbeit des Franchisenehmers mit einer umfangreichen Schulung zum Einstieg. Später gibt es dann Vertiefungsangebote oder Fachschulungen. Viele Angebote hängen sicher von der Branche ab. Gelegentlich ist es auch möglich, bei einem anderen Franchisenehmer zu hospitieren.

Schulungen vorbereiten mit Artemis Franchise

Artemis Franchise bietet für Franchisepartner einige Schulungen selbst an. Dabei geht es um Themen wie Franchise Recht oder die Erstellung eines Handbuchs. Auch bei der Erstellung der wichtigsten Materialien für den Wissenstransfer helfen wir Ihnen gern. Steht das Onboarding Ihrer Franchisepartner an, erstellen wir für Sie Checklisten und bereiten gemeinsam mit Ihnen die Startschulung vor.

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