Franchising im US-Sport

In der Netflix-Serie „Running Point“ muss sich die Hauptfigur Isla als Präsidentin des Profi-Basketballteams ihrer Familie beweisen – ein Franchise. Wie kann ein Profi-Basketballteam ein Franchise sein und welches Konzept steht dahinter? Gerade in den großen US-Profiligen im Basketball oder im Eishockey ist dieses Franchisekonzept nicht unüblich.

Sport als Unternehmensnetzwerk

Unter dieser Form des Franchisings im Sport, die vor allem in den USA weit verbreitet ist, versteht man die Organisation von sportlichen Wettkämpfen als Unternehmen. Über eine Lizenzierung von Marken erhält das Team die Erlaubnis, an einer Sportliga teilzunehmen. Grundlage für diese Vereinbarung ist ein Franchisevertrag. Die Teams der großen US-Sportteams sind somit letztlich Unternehmen bzw. Lizenznehmer. Nur Teams, die im Besitz einer solchen Lizenz sind, dürfen in der NBA oder der NHL mitspielen.

In den Ligen gibt es übrigens keine Auf- und Absteiger, wie wir es hierzulande zum Beispiel aus der Fußballbundesliga gewohnt sind. Jede Liga ist auf eine bestimmte Anzahl an Mannschaften begrenzt. Im Englischen ist der Begriff „franchises“ für die Teams üblich. Daher kann die jeweilige Lizenz auch gekauft- oder verkauft werden. Damit können nicht nur die Eigentümer wechseln, sondern auch

  • Standort
  • Name
  • Logo oder
  • Maskottchen.

Damit sind die großen Profisportligen in den USA geschlossene Vereinigungen und eine Art Unternehmensverbund, vergleichbar mit einem Franchisesystem. Ein neues Team kann nur dann aufgenommen werden, wenn die anderen Mannschaften zustimmen. Wenn eine neue Mannschaft dazukommt, ist es üblich, dass diese nur dann eine Chance hat, in die Liga zu kommen, wenn das Team ein geografisches Monopol in einer Region darstellt. Somit gibt es auch hier eine Art Gebietsschutz.

Viele Teameigentümer sind Privatpersonen, einige Teams gehören aber auch einem Unternehmen. Neben einem Verkauf des Teams ist es auch möglich, mit dem Franchise in eine andere Stadt umzuziehen, zum Beispiel, wenn der bisherige Standort nicht mehr profitabel ist.

Seit Jahrzehnten bewährtes System

Die Baseballliga arbeitet schon seit 1876 mit diesem Franchisesystem, andere Ligen übernahmen dieses Konzept später. Die Teams gelten zwar als unabhängige Organisationen, wurden aber oft von den jeweiligen Ligen aufgebaut. In der NHL gibt es zum Beispiel nur wenige Teams, die schon vor der Gründung der Liga gegründet wurden.

Die Teams sind sehr stark an ihre eigene Liga gebunden. Daher gibt es nur selten Spiele gegen Teams aus anderen Ligen. Außerdem hat jede Liga ihr eigenes Regelwerk. Dazu gehören auch Vorgaben, unter welchen Bedingungen Spieler zu einem anderen Team wechseln dürfen. Mehrere Ligen sind Kooperationen mit unterklassigen Ligen eingegangen, um Nachwuchsspieler zu fördern oder verletzten Spielern Spielpraxis zu ermöglichen. Damit nicht jedes Jahr die gleichen Teams um den Meistertitel konkurrieren, gibt es Regelungen, durch die schlechtere Teams zum Beispiel bei der Gewinnung von talentierten Nachwuchsspielern Vorteile bekommen.

Die Football-Liga NFL, die Basketball-Liga NBA, die Eishockey-Liga NHL, die Baseball-Liga MLB und die Fußball-Liga MLS sind fast ausschließlich in großen Städten und bevölkerungsstarken Regionen aktiv. Dies hat zur Folge, dass es zum Beispiel in Los Angeles oder New York gleich mehrere Sport-Franchises gibt. Hat es ein Team geschafft, in einer Region wirklich Fuß zu fassen, genießt es dort einige Vorteile, zum Beispiel bei Fernsehübertragungen.

Viele Teams sind zu international bekannten Marken gewachsen. Gerade die Spiele der großen Basketballteams verfolgen auch hier viele Fans: Die Fans von Superstar LeBron James stehen zu nächtlichen Zeiten auf, um ihr Idol bei Spielen der Los Angeles Lakers zu sehen und sicher haben sich Dirk-Nowitzki-Fans vor einigen Jahren die Nächte um die Ohren geschlagen, um die Spiele der Dallas Mavericks zu schauen.

Auch einige kanadische Teams dabei

In den ersten Jahren der US-Profiligen kamen die meisten Teams aus dem Norden der USA. Dies hatte den Hintergrund, dass die Eisenbahn damals das wichtigste Transportmittel war und so die Reisen zu den Auswärtsspielen nicht allzu lang waren. Die NHL war zum Beispiel in den ersten Jahrzehnten vor allem rund um die großen Seen im Nordosten der USA aktiv. Dies änderte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Transportmöglichkeiten besser wurden.

Die Los Angeles Rams waren in der NFL 1946 das erste Team aus dem Westen der USA in den großen Profiligen. Mit den Los Angeles Lakers bekam die Stadt 1960 auch noch ein NBA-Team. In diesen Jahren konnten sich auch die Los Angeles Kings im Eishockey beweisen.

In den US-Ligen sind auch einige kanadische Teams dabei. Basketballfans kennen sicher die Toronto Raptors, Eishockeyfans die Edmonton Oilers. Auch hier gelten Regeln, insbesondere hinsichtlich der Einwohnerzahl, um ein Franchise aufbauen zu dürfen. In der NHL sind aktuell sechs kanadische Franchises dabei. Die NFL ist bisher übrigens bisher nicht in den kanadischen Markt eingestiegen. Dies hat den Hintergrund, dass in Kanada Canadian Football sehr beliebt ist. Die Sportart ist dem American Football sehr ähnlich und hat in Kanada eine eigene Profiliga.

Weltweit bekannte US-Ligen

Gerade die vier großen US-Sportligen sind weltweit bekannt. Aufgrund des erfolgreichen Franchisesystems können sie vor allem aus finanzieller Sicht eine große Stabilität aufweisen. Seit Jahrzehnten musste kein Franchise mehr aufgeben, obwohl einige von anderen Franchise-Eigentümern finanziell unterstützt werden mussten. Eine Ausnahme waren 2024 die Arizona Coyotes in der NHL. Sie mussten den Spielbetrieb einstellen, da sie keine geeignete Spielstätte fanden.

Was hingegen üblich ist, ist ein Franchise von einem Standort auf einen neuen umzusiedeln, vor allem in unterklassigen Ligen. Hier kommen auch Auflösungen häufiger vor. Auch in Europa gibt es mittlerweile einige geschlossene Ligen, beispielsweise die ICE Hockey League in Österreich. Die European League of Football ist sogar sehr ähnlich organisiert wie die großen US-Ligen.

Es muss nicht immer gleich ein NBA-Team sein, auch hierzulande ergeben sich im Sportbereich einige interessante Franchisemöglichkeiten. Viele Fitnessstudio-Ketten sind als Franchise organisiert, aber auch darüber hinaus ergeben sich rund um Fitness, Gesundheit und Wellness einige Möglichkeiten für Franchisekonzepte. Eignet sich auch Ihr Unternehmen für das Franchising? Diese Frage beantworten wir Ihnen gern. Vereinbaren Sie noch heute eine kostenlosen Ersttermin bei Artemis Franchise!

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