Angehende Franchisegeber haben in der Regel bereits ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut und möchten dieses nun wachsen lassen. Hierfür gibt es grundsätzlich verschiedene Wege, beispielsweise über eigene Filialen. Ein Franchisesystem kann aber ebenfalls eine sehr gute Möglichkeit sein, um das Geschäftsmodell zu skalieren, neue Märkte zu erschließen und das Unternehmen deutschlandweit oder sogar international bekannt zu machen. Doch der Weg zum Franchisegeber erfordert eine strategische Planung, bei der Franchiseberater mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ist das Geschäftsmodell franchisierbar?
Viele, aber nicht jedes Unternehmen, eignen sich als Franchise. Daher ist der erste Schritt zum eigenen Franchise zu prüfen, ob das Geschäftsmodell übertragbar ist. Im Idealfall sollte das Geschäftsmodell schon bewiesen haben, dass es langfristig funktioniert. Im besten Fall handelt es sich um ein wirtschaftlich attraktives, bewährtes oder innovatives Geschäftsmodell, das sich auf lange Sicht für Franchisegeber wie Franchisenehmer lohnt. Dabei kann es sich um ein seit Jahrzehnten etabliertes Unternehmen oder eine Firma, die erst seit kurzer Zeit am Markt ist, handeln.
Zudem müssen die Prozesse standardisierbar sein und sich leicht an anderen Standorten umsetzen lassen. In der Aufbauphase eines Franchise müssen hier unter Umständen einige Veränderungen vorgenommen werden. Letztlich sollte jeder Standort nach den gleichen Prinzipien arbeiten können.
Das Franchisekonzept entwickeln
Ist klar, dass sich das eigene Unternehmen erfolgreich skalieren lässt, ist der nächste Schritt die Erstellung eines Franchisekonzepts. Hier gibt es verschiedene Definitionen: Mal umreißt der Begriff Franchisekonzept nur die erste, konzeptionelle Idee für ein Franchise, mal das komplette Konzept nach Abschluss der Ausbauphase.
Ist ein umfassendes Franchisekonzept gemeint, so gehört hierzu u.a.
- Das Franchisehandbuch
- Die Marketingstrategie
- Die Gebiets- und Expansionsstrategie
- Die Gestaltung und Höhe der Franchisegebühren und
- Ein Trainingsprogramm für die Franchisenehmer
Im Franchisehandbuch werden alle Standards, Prozesse und Betriebsabläufe festgehalten, die jeder Franchisenehmer umsetzen muss. Die Marketingstrategie konzentriert sich in der Regel auf ein einheitliches Branding und umfasst oft auch Aspekte wie die Geschäftsausstattung, die geplanten Marketingmaterialien und die Art und Weise der Kundenkommunikation.
Idealerweise sollten sich angehende Franchisegeber frühzeitig über ihre Gebiets- und Expansionsstrategie Gedanken machen. Dies umfasst Überlegungen zu den Regionen, in denen Franchisepartner gewonnen werden sollen und wie der Markteintritt dort gesteuert wird.
Neben der Höhe der Franchisegebühren sollte es auch bereits ein erstes Trainings- und Schulungskonzept geben. Dieses ergibt sich zum Teil auch aus dem Franchisehandbuch: Welches Wissen benötigen Franchisenehmer, um langfristig erfolgreich zu sein? Unter Umständen muss hier im Laufe der Zeit nochmals geprüft werden, ob alle Materialien auf dem neuesten Stand sind und ob die Trainings- und Lernmethoden noch zeitgemäß sind.
Rechtliche und vertragliche Grundlagen
Um das eigene Geschäftsmodell zu skalieren, müssen angehende Franchisegeber prüfen, welche rechtlichen Vorgaben für sie gelten und wo vertragliche Vereinbarungen notwendig sind. In der Zusammenarbeit mit den Franchisenehmern ist dies zuerst ein wasserdichter Franchisevertrag, der die Grundlagen der Zusammenarbeit regelt.
In der Aufbauphase muss zudem geprüft werden, ob alle Marken, Logos und Betriebsgeheimnisse bereits rechtlich geschützt sind. Andernfalls ist es wichtig, die Marke oder mögliche Patente bei den zuständigen Behörden eintragen zu lassen. Darüber hinaus gelten für Franchisesysteme hinsichtlich des Wettbewerbsrechts einige spezifische Regelungen. Auch beim Thema Impressumspflicht sowie dem Aufbau von Onlinepräsenzen müssen unter Umständen einige Besonderheiten beachtet werden.
Die richtigen Franchisenehmer finden
Ist nun die Grundlage für das eigene Franchise gelegt, geht es darum, die passenden Partner zu finden. Franchisegeber sollten für die Auswahl genaue Auswahlkriterien definieren. Hierbei kommt es oft nicht allein auf die fachliche Qualifikation an, wichtiger ist häufig beispielsweise unternehmerisches Denken. Der Franchisenehmer sollte in der Lage sein, selbstständig zu agieren, sich aber dennoch an die Vorgaben des Franchisegebers halten.
Ein Franchisenehmer muss zudem Startkapital mitbringen und wirtschaftlich solide aufgestellt sein. Auf der persönlichen Ebene wird ein Partner gesucht, der sich mit der Marke identifizieren kann. Im besten Fall teilen beide Seiten die gleichen Werte und Visionen.
Das Franchisesystem aufbauen und skalieren
Sobald die ersten Franchisepartner hinzugekommen sind, beginnt der eigentliche Aufbau des Netzwerks. Die grundlegende Arbeit ist getan, doch nun geht es in die Wachstumsphase. Franchisegeber haben zu diesem Zeitpunkt oft bereits eine Franchisezentrale aufgebaut und müssen sich so nicht mehr um alle Aufgaben selbst kümmern.
Für Franchisegeber geht es in dieser Phase darum, in regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen zu investieren, denn diese helfen dem gesamten System, um dauerhaft erfolgreich zu bleiben. Daher können nun beispielsweise auch Trainings zu weiterführenden inhaltlichen Themen oder zu Aspekten wie der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz hinzukommen. Das Marketing ist ebenfalls eine kontinuierliche Aufgabe, denn einheitliche Werbemaßnahmen stärken die Franchisemarke.
Bereits der Aufbau eines Franchisesystems ist mit Kosten verbunden, die sich jedoch mit der richtigen Beratung rasch amortisieren. Im laufenden Betrieb sind die Kosten im Normalfall über die regelmäßig eingehenden Franchisegebühren abgedeckt. Um dies auch dauerhaft zu gewährleisten, ist ein Erfolgscontrolling notwendig. Die Überwachung von vorab festgelegten Kennzahlen stellt sicher, dass alle Standorte nach den vereinbarten Standards arbeiten.
Hat sich das Franchisesystem so über einige Jahre etabliert, können Franchisegeber auch über eine internationale Expansion nachdenken. Franchise ist zwar kein Selbstläufer, aber eine große Chance. Der Aufbau eines Franchisesystems erfordert jedoch Zeit, Planung und Kapital.
Nur wer sein Unternehmen strategisch darauf vorbereitet, kann seine Marke überregional etablieren und ein starkes Partnernetzwerk aufbauen. Entscheidend sind klare Strukturen, verlässliche Franchisenehmer und kontinuierliche Unterstützung. Bei der Skalierung Ihres Unternehmens und dem Ausbau zum Franchisesystem unterstützt Sie Artemis Franchise. Vereinbaren Sie direkt einen kostenlosen Ersttermin!