Ein Ethik-Kodex dient als Leitfaden für ethisches Verhalten und fördert eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Franchisegebern und Franchisenehmern. Er basiert bei vielen Franchises auf allgemeinen Prinzipien der Good Governance und den spezifischen Richtlinien führender Franchiseverbände. Oftmals haben Franchisegeber bereits einen Ethik-Kodex erstellt, der mitunter auch Teil des Vertrags ist. Die Einhaltung eines Ethik-Kodex im Franchising gewährleistet nicht nur die Integrität und den Erfolg des Franchisesystems, sondern stärkt auch das Vertrauen zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer sowie das Ansehen der Marke insgesamt.
Verantwortungsvolle Unternehmensführung
Good Governance bezeichnet eine verantwortungsvolle, transparente und nachhaltige Unternehmensführung. Der Begriff stammt ursprünglich aus der politischen Steuerung, wird aber zunehmend auch in der Wirtschaft, im Franchising und in Non-Profit-Organisationen angewendet. In vielen Diskussionen rund um das Thema Nachhaltigkeit werden auch die Themen soziale Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusste Unternehmensführung adressiert.
Good Governance basiert auf mehreren zentralen Prinzipien, die für eine faire und erfolgreiche Führung unerlässlich sind. Hierzu gehören:
- Transparenz
- Verantwortlichkeit
- Integrität und Ethik
- Partizipation sowie
- Nachhaltigkeit
Transparenz bezieht sich in diesem Kontext auf eine offene Kommunikation über Entscheidungen, Strukturen und Prozesse. Dies geht mit klaren und nachvollziehbaren Regeln für alle Beteiligten einher. Verantwortlichkeit (englisch Accountability) meint, dass sich Führungskräfte und Entscheidungsträger für ihr Handeln rechtfertigen und verantworten müssen. Auch hier sind alle Rechte und Pflichten genau definiert.
Integrität und Ethik meint ein ehrliches, moralisches und gesetzeskonformes Verhalten sowie die Vermeidung von Korruption und Interessenkonflikten. Zudem gehören Effizienz & Effektivität zu den geforderten Aspekten. Dies bedeutet, dass Ressourcen nachhaltig und sinnvoll genutzt werden und klare Strukturen für reibungslose Abläufe sorgen.
Partizipation meint die Einbeziehung aller Beteiligten, darunter auch Mitarbeiter, Partner und Kunden, in Entscheidungsprozesse. Dies soll darüber hinaus einen offenen Dialog fördern. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit sind beim Thema Good Governance vor allem wirtschaftliche Anliegen gemeint. So kann beispielsweise die Umwelt- und Sozialverantwortung in die Unternehmensstrategie aufgenommen werden.
Darüber hinaus fördert wirtschaftliche Nachhaltigkeit eine langfristige Ausrichtung des Handelns statt kurzfristiger Gewinnmaximierung. Auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und interner Richtlinien sowie die Gleichbehandlung aller Beteiligten gehören zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung.
Richtlinien der Franchiseverbände
Gerade im Franchising spielt Good Governance eine wichtige Rolle, um eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Franchisegeber und Franchisenehmern zu gewährleisten. Sie sorgt für faire Verträge, transparente Kommunikation und klare Verantwortlichkeiten. Internationale Franchiseverbände wie der Europäische Franchise-Verband (EFF) oder der Deutsche Franchiseverband (DFV) haben entsprechende Ethik- und Verhaltenskodexe aufgestellt, um hohe Standards im Franchising zu gewährleisten. Zugleich schafft Good Governance Vertrauen, stärkt die Reputation und sorgt für langfristige Stabilität.
Der Europäische Franchise-Verband (EFF) hat den „European Code of Ethics for Franchising“ etabliert, der als Grundlage für viele nationale Verbände dient. Dieser Kodex definiert faire Geschäftspraktiken und Vertragsstandards im europäischen Franchising. Mitglieder verpflichten sich, diesen Kodex einzuhalten, um Professionalität und Seriosität sicherzustellen.
In Deutschland hat der Deutsche Franchiseverband (DFV) diese Standards übernommen und durch eigene Qualitätsrichtlinien ergänzt. Mitglieder des DFV erkennen den Ethik-Kodex an und unterziehen sich regelmäßigen Prüfungen, um ein Qualitätssiegel zu erhalten. Dieses Siegel steht für die Einhaltung hoher ethischer und professioneller Standards im Franchising.
Was ist ein Ethik-Kodex?
Ein Ethik-Kodex ist eine schriftliche Sammlung bzw. Dokumentation von Werten, Prinzipien und Verhaltensrichtlinien, die als moralischer und rechtlicher Rahmen für eine Organisation oder eine Branche dienen. Er legt fest, welche Standards und Grundsätze für das tägliche Handeln der Beteiligten gelten sollen. Der Kodex
- gibt Orientierung
- fördert die Vertrauensbildung
- vermindert Risiken und
- stärkt die Reputation des Unternehmens.
Teil des Kodexes sind Leitlinien für ethisches Verhalten, die für Mitarbeiter, Geschäftspartner und Führungskräfte gelten. Ein transparenter und glaubwürdiger Ethik-Kodex stärkt das Vertrauen von Kunden, Investoren und anderen Beteiligten. Zudem hilft er dabei, rechtliche und moralische Verstöße zu vermeiden, indem er Standards für Compliance und Integrität setzt. Generell stärkt ein Ethik-Kodex die Reputation eines Unternehmens, denn diese werden als verantwortungsvoll und vertrauenswürdig eingestuft.
Typische Inhalte eines Ethik-Kodex
Ein Ethik-Kodex kann je nach Branche und Organisation variieren. Ein Verbot von Korruption, Bestechung und Manipulation findet sich jedoch in vielen Ethik-Richtlinien. Zudem bekennt sich das Unternehmen mit diesem Dokument zu sozialer und ökologischer Verantwortung.
Transparenz und Fairness spielen gerade im Franchise eine große Rolle. Daher werden in Ethik-Guidelines häufig nachvollziehbare Entscheidungsprozesse definiert. Zudem werden häufig Vertraulichkeit und Datenschutz betont. Viele Papiere zum ethischen Verhalten stellen sich zudem gegen Diskriminierungaufgrund von Geschlecht, Sexualität, Herkunft oder Religion. Darüber hinaus gibt es häufig klare Regeln zur Trennung von persönlichen und geschäftlichen Interessen. Franchisegeber können sich auch an den Vorgaben der großen Franchiseverbände richten.
Schlüsselelemente eines Ethik-Kodex im Franchising
Ein umfassender Ethik-Kodex im Franchise sollte folgende Bereiche abdecken:
- vorvertragliche Aufklärung
- faire vertragliche Regelungen
- Schutz geistigen Eigentums
- Wettbewerbsverbot und Vertraulichkeit sowie
- Unterstützung und Schulungen.
Franchisegeber sind verpflichtet, potenzielle Franchisenehmer umfassend und rechtzeitig über alle wesentlichen Aspekte des Franchiseangebots zu informieren. Hinzu kommen klare und faire Regelungen zu Rechten und Pflichten beider Parteien, einschließlich Laufzeit, Verlängerung und Beendigung des Vertrags.
Beide Seiten sind in der Verantwortung, sicherzustellen, dass Marken, Logos und Betriebsgeheimnisse angemessen geschützt und genutzt werden. Der Franchisegeber verpflichtet sich zudem, kontinuierliche Unterstützung und Schulungen für seine Franchisenehmer bereitzustellen. Meist kommen Regelungen hinzu, die den Schutz vertraulicher Informationen und den fairen Wettbewerb sicherstellen.
Vertrauen und Verantwortung sind Schlüsselaspekte im Franchise. Artemis Franchise berät Sie umfassend, welche ethischen und rechtlichen Anforderungen Sie beim Aufbau Ihres Franchisesystems beachten müssen. Vereinbaren Sie direkt einen kostenlosen Ersttermin!