Logistik und Franchise

Ein Logistik-Franchise im engeren Sinne ist ein Franchisemodell, bei dem ein Franchisenehmer eine bewährte Logistikdienstleistung unter der Marke und mit dem Know-how eines etablierten Franchisegebers betreibt. Dies kann verschiedene Bereiche der Logistik umfassen, etwa den Paketversand, Fulfillment-Dienstleistungen, Speditionen oder Lagerhaltung. Auch die Grenzen zu einigen Onlineshops sind fließend.

Logistik ist das Rückgrat vieler Franchisesysteme, insbesondere im E-Commerce, aber auch in der Gastronomie und im Einzelhandel. Eine funktionierende Lieferkette sorgt dafür, dass Waren pünktlich und in optimalem Zustand bei den Kunden ankommen. Gerade die aufeinander abgestimmten Prozesse im Franchise kann hier ein großer Vorteil sein.

Herausforderungen für Franchisegeber

Franchisegeber müssen sicherstellen, dass ihre Logistikprozesse einheitlich, effizient und skalierbarsind. Daher fällt in der Regel zunächst die Entscheidung für eine zentrale oder dezentrale Logistik. Übernimmt der Franchisegeber die Logistik für alle Standorte oder soll jeder Franchisenehmer seine eigene Lösung finden? Je nach Franchisesystem kann die eine oder die andere Lösung sinnvoller sein.

Generell sollte der Franchisegeber jedoch Vorgaben zu Qualitätskontrollen und Standards machen. Hierzu gehört es, einheitliche Verpackungsrichtlinien, Lieferzeiten und Retourenprozesse sicherzustellen. Darüber hinaus ist eine leistungsfähige Software für Bestandsmanagement und Auftragsabwicklung unerlässlich, um alle Standorte effizient zu vernetzen. Mittlerweile bahnen sich auch hier neue Lösungen durch KI an.

Hohe Kosten für Logistik-Strukturen

Der Aufbau eines eigenen Logistiknetzwerks erfordert jedoch hohe Investitionen, auch im Franchise. Hier fallen zunächst Kosten für den Aufbau einer eigenen Logistik an. Franchisenehmer sollten darauf achten, dass die Einnahmen die Fixkosten überschreiten, damit der Betrieb auch auf Dauer wirtschaftlich agieren kann. Eine gute Finanzplanung ist hierbei nicht zu unterschätzen.

Zu den Anfangskosten gehören zunächst Ausgaben für die Installation von Anlagen und die passende Fulfillment-Software. Später kommen zu Mieten bzw. Pacht sowie den Personalkosten vor allem Wartungskosten hinzu. Franchisegeber müssen daher entscheiden, wie diese Kosten zwischen beiden Seiten aufgeteilt werden.

Reibungslose Abläufe gewährleisten

Neben den entstehenden Kosten kommen beim Thema Logistik insbesondere auf die Franchisenehmer einige Herausforderungen zu. Sie sind darauf angewiesen, dass die Logistikprozesse des Franchisegebers reibungslos funktionieren. Besonders relevant ist dabei zunächst die Standortwahl, denn die Nähe zu Warenlagern oder strategisch wichtigen Lieferzonen kann die Betriebskosten erheblich beeinflussen. Darüber hinaus müssen Mitarbeiter vor allem mit Blick auf die Einhaltung der Logistikstandards geschult werden. Sehr wichtig sind in der Logistikbranche zudem Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Wenn sich Marktbedingungen ändern, muss das Logistiksystem flexibel genug sein, um darauf zu reagieren.

Onlineshops und Logistik

Gerade im E-Commerce sind effiziente Logistiklösungen entscheidend für den Erfolg. Viele Onlineshopsnutzen Fulfillment-Dienstleister oder entwickeln sich selbst zu einem Logistik-Franchise, um Versand, Lagerhaltung und Retourenmanagement effektiv umsetzen zu können. Ein Franchisesystem kann hier eine sinnvolle Entscheidung sein, da es standardisierte Lösungen bietet. Darüber hinaus bieten sich Franchises, die über Onlineshops organisiert sind, durch eine reibungslose Logistik einige Vorteile.

Ein Onlineshop ist nicht nur im Franchise schnell aufgebaut, funktioniert aber ohne eine effiziente Logistik nicht. Nicht immer kann jeder Hersteller ein eigenes Lager nutzen. Daher können in solchen Fällen die Franchisestrukturen gut greifen, da der Franchisegeber oft schon etablierte Logistikstrukturen und viel Erfahrung in diesem Feld mitbringt.

Entscheidet sich das Franchise für ein zentrales Fulfillment, so übernimmt der Franchisegeber Lagerhaltung und Versand für alle Standorte oder Onlineshops. Dies kann gerade bei begrenzten Kapazitäten ein Vorteil sein. Eine Alternative sind womöglich Fulfillment-Dienstleister, denn Fulfillment-Dienstleiter übernehmen nicht nur die Lagerhaltung, sondern auch die Kommissionierung und die Bestandsüberwachung. Auch Einkauf und Retourenmanagement kann an den Dienstleister ausgelagert werden.

Bei Dropshipping-Modellen verkaufen Franchisenehmer die Produkte und kümmern sich um das Marketing, während ein zentraler Logistikanbieter die Waren direkt an den Kunden verschickt. Je nach Franchise können regionale Franchisenehmer eine schnelle Auslieferung gewährleisten, beispielsweise durch Fahrradkuriere oder eigene Lieferwagen.

Starkes Logistiksystem aufbauen

Ein starkes Logistiksystem ist für viele Franchisesysteme also notwendig, insbesondere im E-Commerce und Einzelhandel. Franchisegeber müssen klare Prozesse und effiziente Lieferketten aufbauen, während Franchisenehmer sich an die Standards halten müssen, aber auch die Vorteile der etablierten Struktur nutzen können. Die richtige Balance zwischen zentraler Steuerung und lokaler Flexibilität entscheidet über den Erfolg eines Logistik-Franchises. Allerdings gilt es hier einige rechtliche Vorgaben zu beachten, insbesondere hinsichtlich der Bezugsbindung.

Wer sich für eine eigene Logistik entscheidet, muss darüber hinaus vor allem auf das Thema Sicherheitachten. Ist ein passender Lagerraum gefunden und es wurden Mitarbeiter mit einsprechenden Qualifikationen eingestellt, geht es um die Einführung sicherer und effektiver Prozesse. Gerade in der Logistik müssen zudem zahlreiche gesetzliche Vorgaben eingehalten werden, beispielsweise zum Umgang mit Gefahrgut oder Kennzeichnungspflichten.

Wann ist ein eigenes Logistik-System sinnvoll?

Das Thema Logistik im Franchise kann auch dann aufkommen, wenn ein Unternehmen eine größer werdende Zahl an Bestellungen am Tag bearbeiten muss. Was bisher womöglich noch dank Paketdienstleistern wie DHL oder Hermes funktioniert hat, muss nun selbst organisiert werden. Ein Weg ist dann die Auslagerung der Logistik oder selbst neue Mitarbeiter einstellen. Gerade bei einem größeren eigenen Onlineshop kann es durchaus sinnvoll sein, die Logistik selbst in die Hand zu nehmen.

Das Unternehmen behält selbst den Überblick über die eigenen Waren und kann selbst über die Auswahl neuer Mitarbeiter entscheiden. Auch mit Hinblick auf das Marketing, zum Beispiel mit Blick auf Werbeaktionen oder Werbegeschenke, haben Betriebe mehr Spielraum.

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